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Sizilien

   

Sizilien (italienisch Sicilia) ist die größte Insel des Mittelmeeres und ist durch die Straße von Messina vom italienischen Festland getrennt.

Geographie

Die 25 426 Quadratkilometer große Insel bildet zusammen mit den angrenzenden kleineren Ne-beninseln eine autonome Region Italiens. Die Region hat etwa 5,2 Millionen Einwohner.
Der größte Teil der Fläche Siziliens wird von einer Hochebene eingenommen, die sich auf 150 bis 580 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Im Norden befinden sich die Gebirge Nebrodi und Madonie, die einzigen deutlich abgesetzten Bergketten der Insel. Im Osten erhebt sich der aktive Vulkanberg Ätna (3 350 Meter über dem Meeresspiegel). Die tieferen Lagen der Berghänge sind vor allem von Orangen- und Olivenhainen und der größte Teil der Hochebene von Weizenfeldern bedeckt. Die fruchtbaren Ebenen von Catania am Südfuß des Ätna sind eine Erdbebenregion. In Messina und den benachbarten Dörfern kamen 1908 bei einem Beben mehr als 50 000 Menschen ums Leben.
Sizilien ist durch ein heißes, trockenes Klima im Sommer und milde Winter gekennzeichnet. Auch die Regenzeit im Spätherbst und Winter sowie der Schirokko, der von Nordafrika her über die Insel weht, tragen nur wenig zur Linderung der allgemeinen Trockenheit bei.
Auf Gebirgshöhen und an Steilhängen wachsen vereinzelt Wacholder sowie Buchen und Eichen. Im tiefer gelegenen Flachland wird Weizen angebaut, daneben gedeihen dort Olivenbäume, Korkeichen, Pinien sowie Kastanien und Eichen. Abgesehen von einigen Geierarten sind nur wenige wild lebende Tiere auf Sizilien heimisch.

Wirtschaft

Sizilien ist ein Hauptstandort für den Schwefelbergbau. Außerdem werden Stein- und Kalisalze gefördert. Auch ist die chemische Industrie für die Wirtschaft der Insel von Bedeutung. Ihre Pro-duktionsstätten befinden sich überwiegend im Osten Siziliens, vor allem in Catania und Syrakus sowie in Ragusa und Gela. Die Landwirtschaft ist der dominierende Erwerbszweig der Sizilianer. Im Binnenraum überwiegt der extensive Anbau von Weizen. Daneben werden Reben, Zitrus-früchte, Mandeln, Oliven und Bohnen angebaut. Vor der Küste Siziliens gibt es ausgedehnte Fischgründe (Thunfisch, Sardellen, Korallen und Krebstiere). Ein Viertel der Fischereiwirtschaft Italiens wird von Sizilien aus betrieben. Weitere Wirtschaftszweige sind die Produktion von Wein und Olivenöl, die Konservierung von Obst und Gemüse sowie die Herstellung von Citro-nensäure. In den größeren Städten werden Glaswaren, Metallwaren und Zündhölzer hergestellt. Sizilien exportiert Schwefel, Obst und Gemüse, Sumach, Salz, Wein, Öl und Fisch. Importgüter sind vor allem Getreide, Kohle und Eisen. Fast der gesamte Handel wird über die drei größten Häfen, Palermo (die Hauptstadt der Region Sizilien), Catania und Messina abgewickelt. Für den Fremdenverkehr sind besonders archäologische Sehenswürdigkeiten wie die griechischen Ruinen in Agrigento, Syrakus, Taormina und anderen Orten Anziehungspunkte.

Geschichte

Um das Jahr 1000 v. Chr. war Sizilien hauptsächlich von drei Völkern besiedelt, den Sikanern, den Sikulern und den Elymern. Es folgte ab etwa 800 v. Chr. eine Periode der Kolonialisierung durch Phöniker, Griechen und Karthager bzw. Punier, die ihre Siedlungen vornehmlich an der Küste errichteten. In dieser Zeit war Sizilien als Teil Großgriechenlands vor allem von der Kultur griechischer Siedler geprägt.
Während des Ersten Punischen Krieges wurde Sizilien im 3. Jahrhundert v. Chr. zur ersten Pro-vinz des Römischen Reichs. Nach dem Untergang des Westreichs im 5. Jahrhundert wurde Sizi-lien zunächst von den Vandalen und Ostgoten beherrscht und kam im 6. Jahrhundert zum Byzantinischen Reich. Im 9. Jahrhundert wurde es von den Arabern erobert und war bis ins 13. Jahrhundert ein Zentrum des Islam in Italien.
Eine Blütezeit erlebte Sizilien, nachdem es im 11. Jahrhundert von den Normannen erobert wor-den war und zu einem eigenständigen Königreich wurde. Die Symbiose aus byzantinischen, ara-bischen und normannischen Traditionen brachte viele bedeutende Kunstwerke hervor. Auch unter den Staufern, die auf die Normannenkönige folgten, dauerte diese Blüte noch an.
Danach geriet Sizilien wieder unter die Kontrolle ausländischer Mächte. Aragon, Spanien, Savoyen und Österreich folgten aufeinander. Unter den spanischen Bourbonen entstand das Königreich beider Sizilien, das Sizilien und Unteritalien umfasste, dessen Hauptstadt jedoch Neapel war.
Mit der Vereinigung Italiens, die mit Garibaldis Invasion in Sizilien begann, kam auch Sizilien 1861 zu dem neuen Königreich Italien. Auch heute noch gehört Sizilien politisch zu Italien. Seit 1946 hat es den Status einer autonomen Region mit umfassenden Selbstverwaltungsrechten.

 
 
 
 
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